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Jenseits von Gap-Analysen mit systemischen Ansätzen

Aktualisiert: 4. Jan.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ein Gespräch über einen Teamentwicklungsprozess mit einem HR-Experten, der vorschlug, mit einer Gap-Analyse zu beginnen. In diesem Blogartikel erkunde ich systemische Ansätze, die sich stattdessen nutzen lassen.


Systemisches Denken


Die Stärke systemischen Denkens liegt u.a. hierin:


  • Verborgene Verbindungen zwischen scheinbar unabhängigen Themen aufzudecken

  • Ursachen zu identifizieren, anstatt nur Symptome zu behandeln

  • Nachhaltige, langfristige Lösungen zu schaffen

  • Stakeholder auf allen Ebenen einzubeziehen

  • Auf Feedback und sich verändernde Umstände flexibel zu reagieren


Die Grenzen der traditionellen Gap-Analyse


Sicher haben Gap-Analyse ihren Wert in der Organisationsentwicklung, doch führen sie womöglich eher zu kurzfristigen Lösungen. Zum Beispiel könnte bei einem Unternehmen mit hoher Mitarbeiterfluktuation eine Gap-Analyse die Differenz zwischen der aktuellen und der gewünschten Fluktuationsrate aufzeigen und schnelle Maßnahmen wie Gehaltserhöhungen oder bessere Zusatzleistungen vorschlagen. Dieser Ansatz übersieht jedoch möglicherweise systemische Faktoren wie Führungsstile, Kommunikationsmuster oder kulturelle Dynamiken, die wesentlich zum Problem beitragen.


Systemische Ansätze


Folgende Methoden bieten einen vernetzten Blick auf organisatorische Strukturelemente.


Causal Loop Diagrams (CLDs)

Diese Diagramme stellen das komplexe Netz von Ursache-Wirkungs-Beziehungen innerhalb einer Organisation visuell dar. Durch die Identifikation von Feedbackschleifen und Verbindungen können Führende Hebelpunkte erkennen – Bereiche, in denen kleine Anpassungen große Auswirkungen haben können. Hier ein interaktives Tool: Loopy


Stakeholder Mapping

Dieser Ansatz geht über eine einfache Stakeholder-Analyse hinaus, indem er die dynamischen Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppen untersucht. So lässt sich verstehen, wie Machtströme verlaufen, wo Konflikte entstehen könnten und wie Netzwerke aufgebaut werden können. Zugriff auf Vorlagen zur Stakeholder-Mapping findest du auf Miro.


Appreciative Inquiry

Anstatt den Fokus auf Probleme zu lenken, untersucht diese Methode, was innerhalb eines Systems gut funktioniert. Durch das Verstehen und Aufbauen auf bestehenden Stärken können Organisationen positive Veränderungen schaffen, die sich natürlich und nachhaltig anfühlen. Ein Besuch der Website Center for Appreciative Inquiry lohnt sich.


Weitere systemische Werkzeuge und Ressourcen


Systems Archetypes

Lerne gängige Muster im Verhalten von Organisationen zu erkennen: The Systems Thinker  bietet eine umfassende Bibliothek mit Artikeln und Werkzeugen.


Theory U

Entdecke diesen innovativen Ansatz für Führung und Veränderung hier: Presencing Institute.


Dynamic Systems Modeling

Systemmodelle erstellen und testen auf Insight Maker.


Force Field Analysis

Templates für Kraftfeldanalysen gibt es auf Miro.


Diese Ansätze helfen, wichtige Beziehungen, Abhängigkeiten und Muster innerhalb von Organisation zu erkunden und eine Vielzahl von Stakeholdern aus verschiedenen Ebenen bei Veränderungen ins Boot zu holen. Anstatt sich auf isolierte Ereignisse zu konzentrieren, lassen sich wiederkehrende Muster und Trends beobachten und bearbeiten.

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Christian Busch

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Systemischer Organisationsentwickler, Professional Certified Coach (International Coaching Federation), Agile Coach & Team Facilitator

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